Die Brettener Artillerie 1504 e.V.
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der Balduff
Die Balduff-Kanone wurde 1987/88 erbaut und ist das größte Geschütz der Brettener Artillerie 1504.
Als Kanonenrohr kam das umgebaute Rohr eines 8,8-cm-Flak-Geschützes aus dem 2. Weltkrieg zum Einsatz. Das Geschützrohr wurde nach dem Krieg von seinem Verschlussblock getrennt und als Stützpfeiler in einer Scheune in Jöhlingen eingebaut. Beim Abriss der Scheune wurde das Rohr entdeckt und lag zunächst zwei Jahre unberührt in der Ecke. In dieser Zeit wurde die Idee geboren, das Peter-und-Paul Fest endlich auch mal mit einer Kanone zu bereichern. Die Idee wurde von der Vereinigung Altbrettheim positiv aufgenommen und wir schritten zur Tat.
Zunächst wurde das Rohr wieder gebrauchsfähig gemacht, bevor unter fachkundiger Hilfe einer Karlsruher Firma dem Geschützrohr wieder ein, jetzt mittelalterlicher, Verschluss/Abschluss gegeben wurde. Anschließend galt es, die offizielle Prüfung beim Beschussamt in Ulm zu bestehen. Doch nach ein paar kleinen Hindernissen und dem selbstlosen Einsatz der dortigen Ingenieure und Prüfer während der Mittagspause konnte auch diese Hürde gemeistert werden. Die Holzlafette wurde nach Vorlagen aus dem heeresgeschichtlichen Museum in Wien und Museen in der Schweiz, sowie nach Durchsicht von entsprechender Fachliteratur gefertigt, so dass das Geschütz in ihrem Aufbau einer mittelalterlichen Feldschlange ähnelt.
Was nun noch fehlte war ein Name
Bei den Ermittlungen in der Brettener Stadtchronik stieß man auf den Namen ‚Balduf’. Dies war der Name der schwersten Kanone, die der Stadt zur Verteidigung zur Verfügung stand. Somit war klar, dass unsere Kanone den geringfügig abgeänderten Namen Balduff 1504 tragen sollte. Seit 1988 ist das imposante Geschütz nun schon am Peter-und-Paul – Fest beteiligt. Zudem nahm es am legendären Tross 2004 teil. Als Zugtier musste bei all diesen Gelegenheiten der letzten Jahre der Bastian ran, ein kräftiger Ochse aus dem Bodenseeraum, der stets die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zieht. Die Balduff ist zwischenzeitlich auch in anderen Regionen bekannt und daher auch ein beliebtes Anschauungsobjekt. Durch Größe und das enorme Gewicht von weit über einer Tonne gibt es natürlich stets auch Transportprobleme, so dass der Balduff nicht jeder Einladung auf ein historisches Fest Folge leisten kann.